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Beschäftigung und Bildung der Gefangenen

Mit der Beschäftigung und der Aus- und Weiterbildung der Gefangenen leistet der niedersächsische Justizvollzug einen wichtigen Beitrag zur Resozialisierung. Die Gefangenen sind zur Arbeit verpflichtet, circa 3/4 von ihnen gehen einer Beschäftigung nach. Sowohl der Arbeitseinsatz in Produktionsbetrieben und arbeitstherapeutischen Werkstätten als auch die Teilnahme an schulischen und beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen dienen dem Ziel, Fähigkeiten für eine Erwerbstätigkeit nach der Entlassung zu vermitteln, zu erhalten oder zu fördern und so die Gefangenen bestmöglich auf ein straffreies Leben vorzubereiten.

Da etwa die Hälfte der Gefangenen weder einen Schul- noch einen Berufsabschluss hat, halten die Justizvollzugseinrichtungen ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot vor. Insbesondere im Jugendvollzug sind diese Maßnahmen in ausreichendem Umfang bereitzustellen und so zu gestalten, dass sie von Gefangenen auch dann sinnvoll genutzt werden können, wenn wegen der Kürze des Freiheitsentzuges ein Abschluss bis zur Entlassung nicht erreicht werden kann. Das schulische Angebot reicht von vorbereitenden Maßnahmen wie Elementar- und Alphabetisierungskursen sowie Integrationskursen für ausländische Gefangene über Förderschul- und Hauptschullehrgänge bis hin zum Realschulabschluss. Im Schuljahr 2015/ 2016 haben 167 Gefangene einen schulischen Abschluss erlangt. Zusätzlich wurden 116 Gefangene in Elementar- und Förderkursen auf den Besuch einer schulischen Ausbildungsmaßnahme vorbereitet. Darüber hinaus haben 72 Gefangene die deutsche Sprache im Rahmen von zertifizierten Sprachkursen erfolgreich erlernt.

Ähnlich vielfältig ist das berufliche Aus- und Weiterbildungsangebot. Im Ausbildungsjahr 2015/2016 haben in niedersächsischen Justizvollzugsanstalten 66 Gefangene Abschlüsse in anerkannten Ausbildungsberufen u.a. in den Bereichen Gastronomie, Metallbau, Tischlerei und Schweißtechnik erlangt. 64 Gefangene absolvierten Maßnahmen zur Berufsvorbereitung und 242 Gefangene konnten eine Einstiegsqualifizierung oder eine Helferausbildung u.a. in den Bereichen Glas- und Gebäudereinigung, Lager-Logistik, Gastronomie, Metallbau und Garten- und Landschaftsbau abschließen. 215 Gefangene absolvierten den Europäischen Computerführerschein (ECDL) und 146 erwarben nützliche Zusatzqualifizierungen wie das Schweißzertifikat und den Gabelstaplerführerschein.

Das Ausbildungsangebot für Gefangene wird in Abstimmung mit der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und mit freien Bildungsträgern den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes angepasst. Damit soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmenden nach der Entlassung möglichst schnell einen Arbeitsplatz finden.

Im Rahmen der Vollzugsplanung wird individuell festgelegt, an welchen Arbeitsmaßnahmen oder Maßnahmen zur schulischen oder beruflichen Aus- und Weiterbildung die oder der Gefangene teilnehmen soll. Dabei finden persönliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Neigungen Berücksichtigung.

Im Rahmen von zeitlich begrenzten Projekten werden die Teilnehmenden mit Mitteln der Europäischen Kommission bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützt (ESF-Projekte).

Ergänzende Informationen zur Beschäftigung der Gefangenen entnehmen Sie bitte den hinterlegten Flyer der Justizvollzugsarbeitsverwaltung des Landes Niedersachsen (Gefangenenarbeit - nicht barrierefrei (PDF, 1,50 MB)) und dem Flyer Soziale Verantwortung und Sicherheit - nicht barrierefrei (PDF, 0,63 MB). Auch können die in den Eigenbetrieben hergestellten Produkte über den JVA-Shop erworben werden.

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